Vize-Europameister-Titel in Frankfurt in der AK 40

Bei der Ironman-EM in Frankfurt am 30.06.2019 stand auch Marco Forster aus Glan-Münchweiler (tritronic team St. Wendel) an der Startlinie und erfüllte sich seinen großen Traum.

Die Vorbereitung:

Insgesamt macht Marco Forster schon seit 2003 Triathlon, hat jedoch in den letzten Jahren aufgrund seiner Arbeit und Familie nur an Radrennen teilgenommen. Der Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei in Glan-Münchweiler hat bereits im November mit strukturierten Training begonnen. Um dies neben Job und Familie hinzubekommen, war er fast jeden Morgen, auch am Wochenende, bereits um 5 Uhr morgens auf seinem Indoorbike am Trainieren oder draußen mit Stirnlampe am Laufen. Neben dem Radfahren und Laufen kam auch das regelmäßige Schwimmen dazu, sowie Kraft und Athletiktraining. Ausgearbeitet und vorgegeben wurde dies von seinem Freund und Trainer Dr. Dominik Schammne aus Oberthal. 

Von anfangs noch 12-14 Stunden, steigerte sich das Training bis kurz vor dem Ironman auf bis auf 20 Stunden in der Woche, was an manchen Tagen bedeutete um 4:45 Uhr 1,5h Indoor Radfahren, in der Mittagspause schnell 3km Schwimmen um Abends noch 15km laufen zu gehen. Wichtig waren hier vor allem die Trainingspartner vom tritronic team oder dem ansässigen TuS Glan-Münchweiler und insbesondre André Bour, der sich doch als häufiger Trainingspartner bereitstellte. Aber auch auf dem Rad war er froh das er Trainingspartner seines Citec-Röltgen-Teams im Umkreis wohnen hatte, für das er seit einiger Zeit Radrennen fährt. 

Das Training wurde im Winter erst mit ein paar Laufwettkämpfen ergänzt, um im März einen ersten Härtetest bei den Deutschen Meisterschaften im Cross-Duathlon zu setzen. Hierbei zeigte sich schon eine gute Frühform, denn Marco konnte den Titel des Deutschen Vize-Meisters einlaufen. 

Als die EM in Frankfurt näher rückte standen noch einige Radrennen und Radmarathons in Belgien und Frankreich an.

Doch zwei Wochen vor dem großen Rennen sorgte ein Virus für eine beunruhigende Zwangspause. Rechtzeitig konnte Marco wieder in das Training einsteigen und seinen Körper wieder in Schwung bringen. Mit viel Training im Rücken, aber auch etwas Unsicherheit ging es dann nach Frankfurt.

Der Wettkampf:

Die 3,8km im Langener Waldsee mussten aufgrund einer Wassertemperatur von über 25°C ohne (hilfreichen) Neopren bestritten werden. Während es plötzlich vielen Athleten vor der ersten Disziplin graute, freute sich Marco, weil er in seiner schwächsten Disziplin nun nicht auch noch gegen den Neo kämpfen musste. 

Nach dem Wasserausstieg fand er sich im vorderen Bereich seiner Altersklasse wieder und machte sich mit dem Rad auf den Weg in die Innenstadt. Dort ging es auf zwei Radrunden über Nidderau, Friedberg, Bad Vilbel und zurück nach Frankfurt mit insgesamt 185km. Bei anfangs noch angenehmen Temperaturen knapp um die 20 Grad hat Marco in seiner Paradedisziplin gleich attackiert und die ersten 100 km mit einem Schnitt von 40km/h hingelegt. Danach stiegen die Temperaturen jedoch jenseits der 30 Grad und Marco merkte, dass die wenigen Verpflegungsstellen nicht ausreichen würden, um seinen Körper ausreichend kühlen zu können. So hat er das Tempo etwas herausgenommen, um auch beim Laufen frisch zu sein und ein hohes Tempo an den Tag legen zu können. Am Ende hat er dann die 185km mit 1500 hM in 5 Stunden hinter sich gebracht.

Nun begann das Laufen bei dem es galt, 4 Runden á 10,5km in der Frankfurter City auf der einen Mainseite hoch und der anderen Mainseite runter zu laufen. Mittlerweile zeigte das Thermometer Temperaturen von knapp 40 Grad. Marco lief aufgrund dessen Verhalten an und versuchte mit einem Tempo von 4:40 – 4:45 pro km seinen Rhythmus zu finden. Dies gelang ihm auch sehr gut, insbesondere, weil er auch jede der Verpflegungsstationen anlief und anhielt um sich mit Wasser, Eis und Schwämmen zu erfrischen, sowie sich mit Cola, Iso und RedBull zu stärken. Marco hatte an diesem Tag gute Beine und konnte das Tempo bis zum Ende des Marathons durchlaufen, was dazu führte, dass er auch die letzten vor ihm liegenden Athleten seiner Altersklasse überholen konnte und nach 9:46h auf dem Römer auf Platz 2 ins Ziel einlief.

Das bedeutet: Neben dem Vize-Europameistertitel in der AK 40 konnte er auch einen Slot für die Ironman Weltmeisterschaft im Oktober auf Hawaii ergattern.

Das Geheimnis seines Erfolges ist die Unterstützung seiner Familie, ohne die dies alles nicht möglich wäre und ein genaues Zeitmanagment um alles unter einen Hut bringen zu können. Das große Ziel 2019 wird nun am 12. Oktober 2019 auf Hawaii stattfinden, wo bei Temperaturen über 40 Grad die Ironman-Weltmeisterschaft stattfinden wird. Aber erst einmal werden die nächsten Tage zur Erholung genutzt, um dann wieder in das Training einsteigen zu können.

Wir gratulieren zu der außerordentlichen Leistung und wünschen viel Erfolg auf dem Weg nach Kona.